HRI-Winter-Konjunkturprognose: Handelsblatt Research Institute sieht Deutschland auch 2025 in der Rezession

Düsseldorf, 01. Januar 2025 – Das Handelsblatt Research Institute (HRI) geht in seiner neuen Konjunkturprognose davon aus, dass die deutsche Wirtschaft auch im neuen Jahr leicht um 0,1 Prozent schrumpfen wird. Nach einem Minus von 0,3 Prozent in 2023 und 0,2 Prozent in 2024 wäre dies der dritte Rückgang in Folge. Solch eine lange Durstrecke gab es noch nie in der bundesdeutschen Geschichte. Erst für 2026 rechnen unsere Ökonomen wieder mit einem leichten Wirtschaftswachstum von 0,9 Prozent.
„Die deutsche Wirtschaft steckt in ihrer größten Krise der Nachkriegsgeschichte. Pandemie, Energiekrise und Inflation haben die Deutschen im Schnitt ärmer gemacht“, sagt Handelsblatt-Chefökonom Bert Rürup. Angesichts des auf bescheidene 0,5 Prozent gesunkenen Wachstumspotenzials sei keine baldige Besserung in Sicht, „da die Volkswirtschaft am Beginn eines kräftigen Alterungsschubs steht“.
Gestützt werde die Konjunktur allein durch den Konsum. Während der private Konsum aber Ende 2025 nur knapp über dem Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019 liegen werde, dürfte der Verbrauch des Staates in diesem Zeitraum um rund zwölf Prozent wachsen. Die für Innovation und Wachstum entscheidenden Bruttoanlageinvestition werden laut HRI-Prognose bis zum Ende des Prognosezeitraums weiter schrumpfen; 2026 werden sie auf dem Niveau von Ende des Jahres 2016 liegen.
Die Inflation wird nach Einschätzung des HRI sowohl in 2025 als auch 2026 über der Zwei-Prozent-Marke verharren. Das dürfte die Europäische Zentralbank in der nahen Zukunft in einen Zielkonflikt stürzen: Zum einen möchte die EZB über sinkende Zinsen die schwächelnde Wirtschaft stimulieren, zum anderen sprechen die immer noch zu hohen Inflationsraten dagegen.
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