HRI-Frühjahrs-Konjunkturprognose: Die deutsche Wirtschaft schrumpft dieses Jahr erneut – echte Reformen fehlen!

Düsseldorf, 27. März 2025 – Das Konjunkturteam des Handelsblatt Research Institute (HRI) geht davon aus, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr erneut leicht um 0,1 Prozent schrumpfen wird. Für das kommende Jahr prognostizieren die HRI-Ökonomen dann einen Zuwachs um 0,9 Prozent. Dies wäre das erste Plus seit dem Jahr 2022. Die geplanten Vorhaben von CDU/CSU und SPD seien allerdings nicht geeignet, um die deutsche Volkswirtschaft zurück auf ihren alten Wachstumspfad zu bringen, heißt es in der neuen Konjunkturprognose des Instituts.
Die geplanten klientelspezifischen Wahlgeschenke dürften im Zusammenspiel mit den weiter leicht steigenden Reallöhnen dafür sorgen, dass der private Konsum in den Jahren 2025 und 2026 um 0,7 und 1,5 Prozent zulegt. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit dürfte sich zunächst fortsetzten und erst zum Jahreswechsel abschwächen, zumal in den vergangenen Jahren zahlreiche oft hoch produktive Arbeitsplätze im Verarbeitenden Gewerbe weggefallen sind, während in weniger produktiven Sektoren wie dem Staat sowie die meist staatsnahen Dienstleister im Pflege- Gesundheits- und Bildungssektor ihr Personal aufgestockt hätten.
„Gemessen, an den derzeitigen Möglichkeiten, wäre ein Wirtschaftswachstum von knapp einem Prozent im kommenden Jahr das, was man heute wohl einen Aufschwung nennen muss“, resümiert Handelsblatt-Chefökonom Bert Rürup. Viel mehr sei gegenwärtig „nicht drin“, da bereits zahlreiche Industriearbeitsplätze verloren gegangen seien. „Um das Angebot an Arbeit und Kapital nachhaltig zu erhöhen, und die Volkswirtschaft wieder auf einen höheren Wachstumspfad zu bringen, bedarf es keiner Konjunkturprogramme, sondern grundlegender Strukturreformen.“
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