Veröffentlichung der HRI-Sommer-Konjunkturprognose: Das verlorene Jahr
Der deutschen Wirtschaft steht ein schwieriges zweites Halbjahr bevor. Die Industrie steckt in der Rezession fest.
Was im vergangenen Sommer zunächst wie eine Delle in der Konjunktur einzelner Branchen aussah, hat sich mittlerweile als Beginn einer hartnäckigen Schwächephase weiter Teile der deutschen Industrie entpuppt – und eine baldige Besserung ist nicht in Sicht. Das Konjunkturteam des Handelsblatt Research Institute (HRI) geht davon aus, dass diese Schwächephase noch mindestens bis Ende dieses Jahres anhält und die deutsche Wirtschaft im zweiten Halbjahr faktisch stagnieren wird, nicht zuletzt auch weil das jüngste Ifo-Geschäftsklima keinerlei Wachstumssignale sendete. Das reale Bruttoinlandsprodukt dürfte im Schlussquartal 2019 damit allenfalls unwesentlich höher als im Sommer 2018 sein.
Für das Gesamtjahr 2019 ergibt sich daraus ein Wirtschaftswachstum von lediglich 0,3 Prozent. Erst im Jahr 2020 dürfte nach unserer Ansicht die gesamtwirtschaftliche Dynamik allmählich zurückkehren und im zweiten Halbjahr wieder das Trendwachstum von 1,3 Prozent erreichen. Daraus resultiert in 2020 ein Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts von einem Prozent. „Der ein Jahrzehnt andauernde Aufschwung ist ausgelaufen“, sagte HRI-Präsident Bert Rürup. Wesentlicher Grund seien die schweren Störungen im Welthandel, von denen die exportorientierten deutschen Industrieunternehmen besonders betroffen seien. „Hinzu kommen hausgemachte Probleme der einstigen Vorzeigebranche, der deutschen Autoindustrie.“
Die komplette Sommer-Konjunkturprognose können Sie hier lesen.
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