Studie der Woche: Online-Glücksspiel in Deutschland
Das Jahr 2021 markiert eine Zäsur für den deutschen Glücksspielmarkt. Mit dem Anfang Juli in Kraft getretenen neuen Glücksspielstaatsvertrag können erstmals Online-Glücksspielanbieter Lizenzen für den gesamtdeutschen Markt erhalten. Diese Angebote werden jedoch reguliert.
Relevant sind eine Reihe von Restriktionen, wie ein 1.000-Euro-Limit für monatliche Einzahlungen auf das Spielkonto, eine Begrenzung der Einsätze pro Spielrunde auf einen Euro und eine Mindestspieldauer pro Runde von im Durchschnitt fünf Sekunden. Zudem geht mit der Lizenzierung eine durch Besteuerung einhergehende Verschlechterung der Gewinnchance einher.
All dies dürfte Ausweichreaktionen bei den Spielerinnen und Spielern hervorrufen. Diese sind gerade im Online-Bereich – aufgrund niedrigerer Wechselbarrieren zu anderen Angeboten verglichen mit dem terrestrischen Bereich – einfach umzusetzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Handelsblatt Research Institute im Auftrag von eco – Verband der Internetwirtschaft e.V.
„Unsere Daten zeigen, dass die Mehrheit der Spieler in Online-Casinos sehr sensibel auf Veränderungen der Spielbedingungen reagiert“, erläutert Professor Dr. Bert Rürup, Präsident des Handelsblatt Research Institute.
„Das bedeutet, falls sich auf einer Online-Casino-Seite, auf der sie bislang spielen, die Spielbedingungen verändern, beispielsweise in Form von schlechteren Gewinnchancen, geringerem Einsatzlimit oder geringerer Spielgeschwindigkeit, würden über 40 Prozent der Online-Casino-Spieler ein alternatives Angebot suchen, bei dem sich die Spielbedingungen nicht verschlechtert haben.“
Rürup stellt fest: „Dies sollte die Politik bei Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen berücksichtigen.“
Die Studie finden Sie hier.