Die Sommerprognose des Handelsblatt Research Institutes
Die deutsche Wirtschaft hat einen überraschend starken Start in das Jahr 2016 hingelegt. Hauptgrund für dieses unerwartet gute Ergebnis waren die hohen Bruttoinvestitionen. Diese dürften aber zu einem beachtlichen Teil Vorzieheffekten geschuldet sein. Daher sieht das HRI keine Veranlassung, das bisheriges Bild des Konjunkturverlaufs für dieses und das nächste Jahr zu verwerfen, denn bei der Entwicklung aller anderen Komponenten des Bruttoinlandsprodukts lag das HRI recht gut.
Wir bleiben insgesamt dabei, dass der traditionelle Wachstumsmotor der deutschen Volkswirtschaft, die Exporte, als Folge der globalen Wachstumsschwäche und vor allem der deutlich gesunkenen Welthandelsdynamik nachhaltig untertourig läuft. Aufgrund der Basiseffekte aus dem ersten Quartal des Jahres 2016 revidiert das HRI seine Wachstumsprognose geringfügig nach oben – jeweils um 0,2 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent für das Jahr 2016 und 1,2 Prozent für das Jahr 2017. Vornehmlicher Wachstumstreiber wird der private Konsum bleiben. Er wird von einer weiter leicht steigenden Erwerbstätigkeit und einer recht kräftigen Lohnentwicklung unterstützt.
Unsere Prognose basiert auf der Annahme, dass die Europäische Zentralbank die zinslose Zeit bis auf weiteres prolongiert. Zudem wird die US-Zentralbank nach unserer Ansicht auf weitere Leitzinserhöhungen verzichten. Ein weiterer Risikofaktor für Konjunktur und Finanzmärkte ist der am 23. Juni 2016 stattfindende Volksentscheid über das Verbleiben des Vereinigten Königreichs in der Europäischen Union. Wir gehen nicht von einem Ausscheiden des Vereinigten Königsreichs aus.
Die Zusammenfassung der Prognose können Sie hier herunterladen.