HRI-Sommer-Konjunkturprognose: Handelsblatt Research Institute senkt Konjunkturprognose erneut
Die deutsche Wirtschaft ist im ersten Halbjahr 2020 in noch nie dagewesenem Maße geschrumpft. Die wirtschaftliche Gesamtleistung im zu Ende gehenden zweiten Quartal dürfte real um nahezu 14 Prozent geringer sein als im Schlussquartal 2019. Zwei Quartale haben gereicht, Deutschlands gesamtwirtschaftliche Leistung um ein ganzes Jahrzehnt zurückzuwerfen. Das zeigt die neue Konjunkturprognose des Handelsblatt Research Institute (HRI).
Für eine rasche Erholung der deutschen Wirtschaft stehen die Chancen „eher schlecht“, selbst wenn eine zweite Corona-Welle ausbleiben sollte. Die Wirtschaftsleistung dürfte laut HRI-Prognose in Gesamtjahr 2020 um neun Prozent einbrechen und 2021 um 5,3 Prozent wachsen. Damit würde in 2021 kaum mehr als die Hälfte der gesamtwirtschaftlichen Verluste dieses Jahres aufgeholt.
„Konjunkturelle und strukturelle Probleme der deutschen Wirtschaft drohen sich zu überlagern und zu verstärken und zu einem perfekten Sturm zu werden“, warnte HRI-Präsident Bert Rürup. Konnte Deutschland in früheren wirtschaftlichen Schwächephasen darauf hoffen, dass ein rasches Anziehen der Auslandsnachfrage der Konjunktur wieder auf die Sprünge helfe, fehle dieses Mal ein Retter, der die exportlastige deutsche Wirtschaft aus ihrer Schockstarre befreie. Denn Deutschlands wichtigste Zielländer von Exporten - die USA, Frankreich, China, die Niederlande und Großbritannien – steckten in mindestens ebenso großen Schwierigkeiten wie Deutschland.
Weitere Details zur HRI-Sommer-Konjunkturprognose finden Sie hier auf der Seite unseres Newsletters „Der Chefökonom“.
Die vorherigen Konjunkturprognosen finden Sie in unserem Archiv